Tour du Ciel
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18. März 2021 ( Aarau - AG
)
Es hat etwas gedauert, bis hier wieder eine Blog-Serie erscheint; nicht weil nichts passiert ist, im Gegenteil, es ist fast zu viel passiert. Ich musste neben vielen anderen Fragen erst für mich klären, wie ich darüber schreibe…
Eigentlich hätte
es ja in die Lofoten gehen sollen, um dort von einem Segelboot aus etwas mehr als
eine Woche Skitouren zu gehen. Warum wir das abgeblasen haben, kann man sich ja
vorstellen.
So haben wir uns entschlossen, eine Skihochtourenwoche in der wunderbaren
Schweiz durchzuführen, was ohnehin um einiges ökologischer ist.
Die Optionen hier in der Schweiz sind bekanntlich zahlreich und als Janik den Vorschlag der „Tour du Ciel“ einbrachte, waren wir Feuer und Flamme. Nun, wer ist Janik und wer sind „wir“.
Die Gruppe besteht aus Jasmin, Florian, Stephane, Alex, mir, Angi und Janik. Jasmin, Alex und ich kennen uns vom Fels- & Eis - Ausbildungskurs des SAC, wo Janik der ausbildende Bergführer unserer Kursgruppe war. Seither sind wir öfters in unterschiedlicher Zusammensetzung mit ihm unterwegs. Florian ist der Freund von Jasmin, Stephane ein langjähriger Freund von Florian und Angi ist eine gute Arbeitskollegin von Jasmin. Zwei Romands, drei Deutschweizer, ein Deutscher und ein Walliser.
Was ist die «Tour
du Ciel»? Die «Tour du Ciel» ist wie die Haute-Route, die man vielleicht
kennt, eine eher neuere mehrtägige Skihochtourenroute. D.h. man ist mit Skiern
und alpiner Ausrüstung mehrere Tage im Hochgebirge unterwegs und begibt sich
von Hütte zu Hütte. Solche Skihochtouren leben von hochalpinen Gipfeln und
Übergängen, sowie langen Gletscherabfahrten. Der Vorteil gegenüber dem Sommer
ist, dass die Gletscher im Winter gut eingeschneit sind und man diese mit den
Skiern befahren kann. D.h. wenn es nach unten geht, ist man ziemlich schnell
und kann relativ einfach weitere Distanzen zurücklegen als zu Fuss im Sommer.
Das ergibt gegenüber dem Sommer neue Möglichkeiten, verschiedene Hütten
miteinander zu verbinden. Allerdings benötigt man auch einiges an Ausrüstung,
weil man neben der Skiausrüstung (Tourenskier, Stöcke, Felle, Harscheisen,
etc.) auch die ganze Hochtourenausrüstung für Passagen mit Seil sowie Gletscher
(Steigeisen, Seil, Eisschrauben, Gstältli, Pickel etc.) mitnehmen muss. Hinzu
kommt noch alles, was man für die Hüttenübernachtungen braucht. Da es neben den
Abfahrten auch einiges an Höhenmetern aufzusteigen gilt und sich dabei ein
schwerer Rucksack drastisch auswirkt, bleibt neben der Ausrüstung und den
unabdingbaren Kleidern nicht mehr viel Raum für anderes.
Häufig muss ein Satz Kleider mit zwei drei Wechsel-T-Shirts für 6 Tage reichen.
Was man an hat, muss man nicht in den Rucksack packen. Die Tagesverpflegung ist
ein Minimum, häufig nur ein energiereicher Snack und viel zu Trinken. Je nach
Wetter will man eh nicht lang Pause machen. Ausgiebiges Essen gibt es ja
jeweils am Abend in der Hütte. Was da in etwa zusammen kommt, sieht man ganz unten. Wobei ich einiges davon, in Absprache mit der Gruppe und Janik, dann
doch nicht mitgenommen habe. Es muss ja z.B. nicht jeder ein Seil mitnehmen.
Wo führt die Route durch? Für jene die sich im südlichen Wallis nicht so auskennen: Man schaut ins Mattertal hinein nach Zermatt, dann geht die Tour von Zermatt aus grobgesagt alles auf der rechten Hangseite oben durch, hinter dem Weisshorn, dem wunderbaren Obergabelhorn und dem Zinalrothorn durch. Man kommt an den Südlichen Talenden des Val d’Anniviers und des Turtmann Tals vorbei. Konkret heisst das:
Tag 1: Von Zermatt, Aufstieg in die Schönbielhütte
Tag 2: Aufstieg zum Col Durand, Abfahrt und Gegenanstieg zur Cab. du Mountet.
Tag 3: Aufstieg zum Blanc de Moming, Abfahrt zur Cab. Arpitettaz
Tag 4: Aufstieg zum Col de Milon, kurze Abfahrt und weiter zur Cab. de Tracuit.
Tag 5: Aufstieg zum Bishorn und Abfahrt mit ein, zwei Gegenaufstiegen zur Turtmannhütte.
Tag 6: Aufstieg zur Pipjilicke und Ungtaljoch, danach
Abfahrt nach Jungu und von Dort mit der Seilbahn wieder ins Tal nach St. Nicklaus.
(..siehe Karte ganz oben)
Das sind etwa 60km, 5900m Aufstieg sowie 6300m Abfahrt. Tiefster Punkt bei 2000 m, höchster Punkt bei 4150 m.ü.M. Ein bisschen Kondition ist also von Vorteil.
Die Schwierigkeitseinstufung ist je nach Etappe im Bereich WS bis ZS. Unter Anleitung eines Bergführers sollte das für uns machbar sein.
Die Wetterprognose ist richtig großartig, mit lediglich etwas viel Wind in der Höhe. Geschneit hat es auch noch vor Kurzem. Wegen des Neuschnees und des vielen Windes ist das Lawinenbulletin etwas angespannt. Trotzdem, der Unternehmung sollte nichts mehr im Wege stehen.
Ich bin gespannt, wie das so wird und freue mich auf jede Menge Hochgebirge und Skiabenteuer, abseits von jeder Zivilisation!
1. Softshell Jacke mit Kapuze
2. Merino und Überzug-T-Shirt
3. Merino Pullover
4. Skitouren Hosen
5. Boxershorts
6. Lange Unterhosen
7. Skischuhe
8. Buff (Halstuch)
9. Langarm und T-Shirts zum Wechseln (wird auch als Kopfkissen-Überzug verwendet)
10. Daunenjacke
11. Hardshell-Windjacke
12. Skisocken
14. Warme Fingerhandschuhe
15. dünne Fausthandschuhe mit Fingeröffnung
16. warme Kappe
17. dünne Joggingkappe
18. Gletscherbrille UV4
19. Baumwollunterleibchen für Hütte
20. dünne Treckinghose für Hütte
21. Ersatzunterhosen
22. Ersatzsocken
23. Zahnbürste, Seife, Waschlappen Ohropax
24. Hygienemasken
25. Sonnencrème
26. Notfallapotheke & Pers. Medikamente
27. Karten, Notizmaterial, Rapex
28. Tourenski
29. Aufstiegsfelle für auf die Ski
30. Teleskopstöcke
31. Harscheisen für an die Ski
32. Skihelm
33. Stirnlampe
34. Mini-Swisstool Sackmesser
35. Panzer-Tape
36. Portemonnaie mit Bargeld, GA etc.
37. Hausschlüssel
38. Kompass
39. Lawinenschaufel
40. Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS)
41. Ersatzbatterien für LVS
42. Steigeisen für auf die Skischuhe
43. Selbstsicherungs-Bandschlinge mit Schraubkarabiner
44. Micro-Traxion mit Schraubkarabiner für Spaltenrettung
45. Eisschraube mit Schraubkarabiner
46. Schraubkarabiner
47. Schnapper mit diversen Bandschlingen und Rebschnüren
48. leichtes Hochtourengstältli
49. Pickel
50. Lawinensonde
51. Halszältli
52. Rettungsdecke
53. 30m Seil
54. 45L Hochtourenrucksack mit Skibefestigungsmöglichkeit
55. Biwaksack für Notbiwak
56. Hüttenschlafsack
57. 1L Thermosflasche
58. Verpflegungssack mit energiereichen Snacks
59. REGA Notfunk
60. GoPro-Kamera mit Ersatzbatterien, Ersatzspeicherkarte und Ladestation
61. Graufilter (Sonnenbrille) für Sony-Filmkamera
62. Ersatzspeicherkarte für Sony-Filmkamera
63. Ersatzakkus und Ladeequipment für Sony-Filmkamera
64. Sony-Filmkamera
65. Natel
66. Pulsmesser
67. Suunto Smartwatch mit GPS & barometrischem Höhenmesser
68. Diverse Anschlusskabel
69. Power-Bank